PROJEKT

Worum es geht:

Den Kern des Projekts bildet die Reise von zwei Schiffen mit mehreren Stationen in Hafenstädten entlang der deutschen Nordseeküste und kreuz und quer durch Deutschland über Flüsse und Kanäle im Sommer 2017. Auf den Schiffen befinden sich 70 Bronzefiguren des dänischen Künstlers Jens Galschiøt.

 

Ziel:

Ziel dieses sozial-kulturellen Projekts ist es, mit einem "Hingucker" und mit den Veranstaltungen und Aktionen entlang der Route Gelegenheiten zu bieten, sich mit dem Flüchtlingsthema auf eine ungewohnte Weise auseinander zu setzen.

 

Grundlage:

Als Grundlage dafür bietet sich die Norderneyer Erklärung an. Hier werden Kernpositionen formuliert, die sowohl grundsätzlicher Natur sind als sich auch insbesondere auf die Rolle der Kinder- und Jugendhilfe beziehen.

Die Norderneyer Erklärung wurde im Februar 2016 am Ende der Norderneyer Gespräche verfasst. Auf Einladung von OUTLAW.die Stiftung haben ca. 50 Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern und mit vielen verschiedenen Zugängen zum Thema Flucht und Migration daran gearbeitet. Auch Betroffene selbst, Vertreter ihrer Selbsthilfeorganisationen und ehrenamtlich mit dem Thema Befasste waren beteiligt.

Durch dieses Projekt wird auf die Situation der Flüchtenden vor, während und nach der Flucht aufmerksam gemacht. Hier soll der Fokus auf die Schwächeren, d.h. auf die Kinder, die Jugendlichen, die Frauen und auf die jungen Familien gerichtet werden.

Hilfsprojekte, Flüchtlingsinitiativen und Einrichtungen der Flüchtlingshilfe können im Rahmen der Reise der Öffentlichkeit präsentieren. Das trägt zur Transparenz der Flüchtlingsarbeit und der vielfältigen Ziele vor Ort bei.

Die Akteure selbst kommen bei diesem „Reiseprojekt“ auch überregional miteinander in Kontakt. Austausch und Netzwerkbildung werden aktiv befördert. Durch die internationale Beteiligung kann verdeutlicht werden, dass das Thema Flucht und Asyl kein (oder zumindest nicht nur ein) nationales Problem ist und auf europäischer Ebene angegangen werden muss.

   ROUTE

 

Mitte Juli startet die "M/S Anton" in Dänemark Richtung deutsche Nordseeküste bis dann am 28.07.2017 inBremen der erste Haltepunkt erreicht wird.

 

Weiter geht es über Norderney, Borkum, Weener und Emden nach Papenburg.

 

Da die "M/S Anton" für die Weiterfahrt über Flüsse und Kanäle zu groß ist, wird in Papenburg das zweite Schiff, die "Al-hadj Djumaa", zum Einsatz kommen. Die Skulpturen werden umgeladen und die Fahrt geht weiter; unter anderem über Münster, Hamm, Osnabrück, Hannover, Magdeburg, Halle, Dresden und Potsdam. Nach 2 Monaten findet die Reise Ihren Abschluss in Berlin und wird vom 28.09. bis 01.10.2017 dort vor Anker liegen.

 

Auf vielfältige Weise ist das Projekt grenzüberschreitend miteinander verwoben. Kunst aus Dänemark, ein Flüchtlingsschiff aus Nordafrika, das nun in den Niederlanden beheimatet ist, und natürlich die einzelnen Stationen in Deutschland, die alle eng mit der Arbeit von OUTLAW in der Kinder- und Jugendhilfe und der Umsetzung von Kinderrechten verbunden sind.

   SCHIFFE

MS Anton

Die Reise startet Mitte Juli 2017 mit der MS Anton in Assens (Dänemark) Richtung Bremen, wo sie am 28. Juli erwartet wird.

 

Die MS Anton ist ein typisch dänischer Fischkutter aus dem Jahre 1948. Eigner des Kutters ist der Verein Levende Hav. Der Kutter wurde für das Fischereikollektiv 1978 gekauft, ein sozialökonomisches Unternehmen für „kriminelle und sozial gefährdete Jugendliche“. Rund um diesen Kutter begannen Ende der 80er Jahre die Meeresumweltaktivitäten. Diese Aktivitäten waren der Hintergrund für die Gründung des Vereins Levende Hav im Jahre 1995.

 

Seit 2010 hat die MS Anton als Flüchtlingsboot ca. 40 dänische Häfen angelaufen. Sie ging in Schweden, Norwegen und in Deutschland (Hamburg, Warnemünde) vor Anker. Mit den Skulpturen, die auf der M/S Anton aufgestellt waren, sollten die Betrachter dazu angeregt werden, über den Zusammenhang von Klimapolitik, weltpolitischem Geschehen und den Flüchtlingen dieser Welt nachzudenken. Mehrere hunderttausend Menschen haben das Boot gesehen und überall hat es einen starken Eindruck hinterlassen und zu Gesprächen und zum Nachdenken angeregt.

 

Nach den ersten fünf Stationen entlang der deutschen Nordseeküste trifft die MS Anton am 17. August 2017 in Papenburg ein. Hier wechseln die Kupferfiguren auf die kleinere und daher binnenschifffahrtstaugliche Al-hadj Djumaa über.

Al-hadj Djumaa

 

Die Al-hadj Djumaa gehört der gemeinnützigen Vereinigung „Rederij Lampedusa“ aus Amsterdam, die damit thematische Grachtenfahrten zu den Themen Flucht und Vertreibung anbietet. Sie war im Sommer 2013 mit 217 Eritreern und 65 Äthiopiern an Bord aus Ägypten gekommen, und wurde vor Lampedusa von der italienischen Küstenwache beschlagnahmt.