Die Autostadt macht Platz

Rücksicht nehmen. Vorfahrt gewähren. Platz machen. So ähnlich steht es im Paragraph 1 der Straßenverkehrsordnung. Diese Regel gilt auch gleichermaßen auf den Wasserstraßen. Was aber passiert, wenn ein Flüchtlingsschiff vom Mittelmeer direkt an der Autostadt Wolfsburg vorbeifährt? Ganz klar, es hält an!

Ankunft in Wolfsburg – Photo by Sebi Berens

Es war erneut eine sehr lange Etappe. Von Hannover nach Wolfsburg ist es mit dem Auto nur ein Katzensprung – auf dem Wasserweg gehen die Uhren langsamer und der Weg streckt sich ganz lang. Wenige Kilometer vor Wolfsburg hingen die Wolken tiefdunkel am Himmel – das Wetter konnte sich kaum entscheiden, ob es lachen oder weinen wollte. Einer beinahe bedrohlichen Kulisse gleich, ragten die vier Schornsteine des Kraftwerkes direkt an der Autostadt in die dicken Wolken am Abendhimmel. Aber kaum hatte die Besatzung die 80 Kupferfiguren aufgestellt und das Schiff am extra dafür frei gemachten Anleger vor der Autostadt vertäut, klarte der Himmel auf und die Sonne entschied sich für einen Abendspaziergang allererster Güte. Noch freundlicher als das Wetter war der herzliche Empfang der Besatzung und des Schiffes in Wolfsburg. Am Kai spielte eine afrikanische Trommelgruppe und sorgte für Gute-Laune-Beats. Die politische Prominenz der Stadt, angeführt vom Oberbürgermeister Klaus Dieter Mohrs, kam auf das Schiff, um sich über die Bedingungen der Flucht und über unser Projekt zu informieren. Claudius Colsman, Geschäftsführer der Autostadt Wolfsburg, und Ariane Kilian, Leiterin Volkswagen Konzern Flüchtlingshilfe, luden dann auf das neue Solarschiff von Volkswagen ein. Hier gab es neben den Begrüßungsansprachen auch so manche Leckerei für die hungrigen und  durstigen Besucher. Eingerahmt wurde das Ganze durch die Darbietungen von einer internationalen Gitarren- und Gesangsgruppe.

Frau Köhler-Riebau, Geschäftsführerin des Paritätischen in Wolfsburg, hatte die Veranstaltung gemeinsam mit vielen Unterstützern auf die Beine gestellt. Auch die Einrichtungen des Caritas Verbandes und des Paritätischen haben sich beteiligt.

Gerald Mennen von Outlaw bedankte sich für den herzlichen Empfang. „Dieser tolle Abend ist wie eine steife Brise von achtern. Jetzt, nachdem wir bereits mehr als sechs Wochen auf Tour sind, bekommen wir noch einmal richtig Antrieb, auch die noch kommenden Herausforderungen zu meistern.  Danke Wolfsburg.“

Carolin Krautz und Tobias Heinemann bei der Übergabe in Wolfsburg – Foto: Jürgen Czytrich

Die Volkswagen Konzern Flüchtlingshilfe unterstützt das Projekt mit der Bereitstellung eines VW Passat GTE. Ariane Kilian: „Tausende Menschen versuchen in überfüllten Booten nach Europa zu gelangen, nicht immer erfolgreich. Das Schiffsprojekt der Outlaw Stiftung schafft Aufmerksamkeit für die Not der Menschen und gibt ihnen eine Stimme. Wir freuen uns, dass wir diese wichtige Arbeit seitens Volkswagen mit einem Fahrzeug unterstützen können.“ Dadurch sind die Mitarbeiter von Outlaw mit dem begleitenden Landtross quer durch Deutschland mobil und können jederzeit „gut ankommen“.

Dankeschön!

 

 

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